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BASTIAN 1. Bastian=Sebastian, Märtyrer und Heiliger, besonders im Süden und im Rheinland verehrt, wie die zahlreichen Kurzformen verraten: Bastl, Baschtel, Baschi, Bäschele, Bästl, Bestel (Fischart); Best(gen), rheinisch, usw. Vgl. auch Baustian, Paustian 2. Im größten Teil des deutschen Sprachgebietes hat sich der Typus bloßer Rufname als Familienname durchgesetzt.: ... Kurt Bastian 3. Bastian, Bastl, Bästle -> Sebastian Sebastian 1490 Sebastian(i) Rufname lateinisch-griechisch "verehrungswürdig"/Bastian: 1402 Bastian Kurzform Best/Pest: 1441 Best, 1433 Pest/oberdeutsch Bastl, Bästle, Bestel: 1331 Bestlin BERGER 1. Berg: nach
der Wohnstätte am Berge, daher süddt. und westdt. zahlreich
(niederdt. Barg!). Ebenso Bergmann, Berger (auch schlesisch: Peter Berger
Peter dr uf den berge 1385 Breslau) Weiteres bei Bahlow, Schlesisches
Namenbuch S. 79. Vergleiche niederdt. Barg! 2. Ein Althaus
oder ein Berg kann in einem alten Haus wohnen, aber auch aus einen der
vielen Orte namens Althaus oder Berg zugezogen sein. 3. Berger(t), Bergk -> Berg, Bergk, Berge 1330 beyme berge, 1390 uf dem Berge 1393 von dem Berge WN zu mittelhochdt. berc "Berg"/Berger(t) Bergt 1286 der Berger, 1369 Berger, 1385 Berger=der uf dem berge WN wie vor, z. T. auch HN zum ON Berg(a). 4. Berger: 1.
Ableitung von -er->Berg 2. Teilweise geht der Name, vor allem in der
Schreibweise Berger, auf den französischen BN Berger (französisch
berger "Schäfer") zurück. BÖHME 1. Böhme
siehe Böhm! Vergleiche auch Fluß und Ort Böhme (Bomene!)
bei Fallingbostel 2. HN. Zugezogene werden nach ihren Herkunftsort benannt: ... Auch Namen nach der Herkunft aus einer bestimmten Landschaft, einem Land, einem Volk bzw. Stamm fallen in diese Kategorie ... Böhm/Beo/Beheim "der Böhme" 3. Böhm(e), Boehm, Behm(e) 1251 Beheim, 1402 Behem, 1410 Boeme Stammesname "der Böhme" bzw. HN "der aus Böhmen", mittelhochdt. Beheim, Böheim 4. Böhme:
1. -> Böhm 2. In Nordniedersachsen kann dieser FN auch ein HN
zu dem ON Böhme oder ein WN zu dem gleich lautenden Gewässernamen,
einem rechten Nebenfluß der Aller, sein. Bekannter NT: Jakob Böhme,
dt. Mystiker und Philosoph (16./17. Jahrhundert) BÖSCHEL 1. Keine Erwähnung 2. Keine Erwähnung 3. Keine Erwähnung 4. Keine Erwähnung
BRETTSCHNEIDER 1. Brettschneider: der Sägemüller, Pächter der Brettmühle. Ostdt.-Schlesisch-Böhmisch-Sächsisch. Sydel bretsnyder 1372, vergleiche in Breslau 1387 "hat Peter bretsnyder die bretmöle gemyet eyn jar". Desgleichen bretseger 1377 Prag, Bretbinder 1733 Dessau, Bretthauer 2. ... daß, dieselben Berufe je nach Dialekt unterschiedlich bezeichnet werden. Der Holzsäger heißt oberdt. Säger, Se(e)ger, Sager, niederdt. Brettschneider (aber: niederdt.: Seg(h)er(s)=RN Sigiher. 3. Bret(t)schneider, Bredschneider 1370 Bretsnider, 1387 hat Peter bretsnyder die bretmöle gemyet eyn jar, BN zu mittelhochdt. bret "Brett" + snidaere, -er "Schneider", niederdt. bretsnider, für den Sägemüller, Pächter der Brettmühle 4. Bretthauer, Brettmacher, Bret(t)schneider: BN für einen Tischler oder Sägemüller BÜRGER 1. Burger, Bürger (die u-Form ist oberdt.-bairisch-osterreichisch): z. T. wohl Landbewohner mit Bürgerrecht in der Stadt, jedenfalls mit Beziehungen dahin; z. T. auch Burginsasse oder einem Burgherren verpflichtet. Burg ist auch öfter ON (Bayern, Württemberg, Baden, Rheinland), nebst Burgau. Vergleiche rheinisch Bürgers, niederdt. Börger, Borgers. Heino Burger de Sifridsdorf! 1347 2. Keine Erwähnung 3. Bürger 1288 der Burger, 1398 Burger. Meist BN zu mittelhochdt. burgaere, -er "Bewohner einer Burg, Bürger", auch Bürger im Sinne von "vollberechtigter Stadtbewohner"/ Burger: dies auch HN zum ON Burg, selten KF zum RN -> Burkhardt 4. Burger, Bürger: diesen FN liegt i. A. für den vollberechtigten Stadtbewohner zugrunde; nur gelegentlich kommen andere Deutungen ("Bewohner einer Burg" bzw. "aus einem Ort namens Burg stammend") infrage. In ganz seltenen Fällen ist mit einer Entwicklung Burkhart -> Burgert -> Burger zu rechnen. Bekannter NT: Gottfried August Bürger, dt. Dichter (18. Jhdt.). |
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by René Gränz Stand: 01.12.2005 |