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MÄHNER (MAHNER) 1. Mahner: vergleiche ON Groß-Mahner/Salzgitter (Manari, wie Fahner: Vanari: man wie van = "Sumpf") Bahlow, ON S. 315 2. Keine Erwähnung 3. Keine Erwähnung 4. Mahn: 1. ÜN zu mittelniederdt. "Mohn" oder zu mittelhochdt. mane, mittelniederdt. man "Mond". 2. Aus einer KF von -> Mangold entstandener FN. MAUER 1. Mauer, Mäuerle wird deutlicher durch Andermauer, Aufdermauer, nach der Wohnstätte. Mauermann auch Maurer. 2. Keine Erwähnung 3. Keine Erwähnung 4. 1. WN zu mittelhochdt. mure, mittelniederdt. mure "Mauer" "wohnhaft an der [Stadt]Mauer". 2. Vereinzelt HN zu den ON Mauer (Baden-Würrtemberg, Schlesien, Österreich, Schweiz), Mauern (Bayern, Südtirol, Ostpreußen) MENTZEL 1. Menzel, Mentzel, patronymisch Menzler; auch Menzelmann, schlesisch-sächsisch-böhmische Koseform zu Hermann, wohl unter Einfluß von tschechisch Hermanec (-etz) - in Böhmen war Hermann auch Heiligenname; mit Anlehnung an Wenzel und Stenzel. Vergleiche Urbanzl neben Urbanitz. Urkundliche Gleichungen: Hermenczl 1363 Breslau neben Hermenchen, Hermanchen (Reichert S. 14); Joh. Hermenczel 1344 Liegnitz, Menczel Habelust 1351 Breslau, Menczel Meynloch 14. Jhdt. Schweidnitz, Menczel Meyssener 1426 Liegnitz, Henlin Menczel 1409 Würzburg, Donat Menczel 1429 Freiberg. 2. Keine Erwähnung 3. Menzel, Mentzel, Mensel, Menzl, Man(t)zel 1350 Mantze = Menzli, 1409 Menczel, 1505 Mansel. Koseform zum RN auf althochdt. magan -> Menz oder Koseform zum RN Hermann, vergleiche 1344 Joh. Hermenczel, 1363 Hermenchen = 1365 Hermenczi 4. Mentzel: ->
Menzel MÖBIUS 1. Möbius,
Möbes (Sachsen) siehe Mebes! 2. Bartholomäus ... das w in b verhärtet ... Lateinisiert Möbius 3. Möbes, Möbis, Möb(i)us -> Bartholomäus 4. Möbes, Möbis, Möb(i)us: auf verkürzte, durch Betönung der vorletzten Silbe entstandene Formen von auf Bartholomäus zurückgehende FN. MORITZ 1. Moritz (auch jüdisch für Moses) patronymisch Moritzer (oberdt.), Moritzen (Schleswig): auch Mauritz, der heilige Mauritius (ein christlicher Maure), soll bei St. Moritz/Schweiz gefallen sein. Maur tius-Kirchen in Köln, Münster, Magdeburg usw. Als VN in Sachsen dynastisch bedingt (Kurfürst Moritz, 16. Jhdt.) 2. Lateinische Namen ... Häufig sind Namen nach der Herkunft ... Maurus, Mauritius (Moritz) "der Maure". 3. Moritz 1331 Mauricii, 1424 Moritz. RN Mauritius, Weiterbildung zu Maurus "Maure(tanier), Mohr", auch HN zum ON Moritz. 4. Moritz, Möritz:
1. -> Mauritius 2. Gelegentlich HN zu den ON Moritz (Sachsen-Anhalt,
Bayern), St. Moritz (Schweiz) 3. Wegen des Anklangs an -> Moses begegnet
Moritz auch als jüdischer FN. Bekannter NT: Karl Philipp Moritz,
dt. Schriftsteller (18. Jhdt.) MÜLLER 1. 1. Müller, oberdt.-bairisch Miller, niederdt. Möller, Moller mit ursprünglichem n auch Müllner (Wien), Milner, Molner (holländisch Molenaer); aus mittellateinisch molinarius, althochdt. mulinari, mittelhochdt. mulnaere, ostmitteldt. molner; die Häufigkeit des Namens ist durch die zahlreichen dörflichen und städtischen Mühlen bedingt; auch (städtische) Mühlenbesitzer und Pächter konnten Müller zubenannt werden, vergleiche auch den Ritter Conrad v. Husen, genannt Müler (1282 Schwaben), der eine Mühle zu Lehen hatte. Nach der Art der Mühle vergleiche Grütz-, Weitz-, Loh-, Pfannmüller u. ä., nach dem Standort: Brock-, Heit-, Teichmüller, Künsemüller. Weiteres Schlesisches Namenbuch S. 112/113, H.-C. S. 358 2. Berufnamen,
Hauptgruppen Im Reichssteuerregister von 1497 werden in den 9 aus Abb.
108 A ersichtlichen fränkischen Städten insgesamt 3511 Haushalte
erfaßt. Aus den für die Haushaltvorstände begegnenden
BN ergibt sich ein typisches Bild damaliger Kleinstadtberufe. ... (Fischer
8 = der Name begegnet in 8 der 9 auf Abb. 108 A genannten Städte).
... 2. Nahrungsmittelgewerbe ... Müller 9 ... 3. Müller, oberdt. Miller; Müllner, Mühlner, niederdt. Möller, Moeller, Moehler: 1284 Molner, 1364 Mulner, 1391 Muller, 1400 Moller, 1418 Müller. BN zu mittelhochdt. mulnaere, mülner, müller; mittelniederdt. molner, molre, moller "Müller". 4. BN zu mittelhochdt.
mülnoere, müller "Müller". Müller ist der
häufigste FN in Dt. Die große Verbreitung des FN Müller
und seiner Varianten (Müllner, Möller, Miller) hängt damit
zusammen, daß spätestens seit dem 12. Jhdt. fast jeder Ort
eine oder mehrere Wassermühlen hatte. Neben Ol- und Getreidemühlen
gab es noch Schneidemühlen für die Holzverarbeitung, Walkmühlen
für die Tuchherstellung und Lohmühlen, die Eichenrinde (Lohe)
für die Gerberei mahlten. |
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by René Gränz Stand: 01.03.2006 |