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SCHAUBE (SCHEUBE)

1. Keine Erwähnung

2. ÜN nach körperlichen Merkmalen, Körperumfang, Körperform, ... Schaub ... "Strohbund"

3. Keine Erwähnung

4. Keine Erwähnung

SCHEFFLER

1. Scheffel, Scheffler (oberdt.) siehe Schäffler!
Schäffler, Scheffler, Schöffler (oberdt.) = Faßbinder, Schaffmacher, Böttcher noch heute in Bayern gebräuchlich; vergleiche den Schäffer-Brunnen in München. Desgleichen Scheffel, bairisch Schöffel: Joh. Scheffel (=Schöffel =Scheffler =Modius) 1515 Oberfranken Haintz der Schöffeler 1347 Eßlingen. Vergleiche Dryschöffel 1483 Tübingen. Mark(t)scheffel 1406 Jena. Im Rheinhessisch-Alemannischen spielt auch der "Schöffe" hinein: R. Hüffelin, Ritter und scheffel 1320 Straßburg

2. Ein oberdt. Wort für ein Daubengefäß Art Schaff, verkleinert Scheffel, mit schöpfen verwandt. Hierzu gehören die Schaffmacher, Schäffler, Schaffler. Dazu gehören auch manche Scheffler, Schöffler, doch kann auch hier scheffel "Schöffe" und im Niederdt. scheffener "Schaffner, Verwalter" hineinspielen ...

3. Scheffler, Schefler, oberdt. Schöffler: niederdt. 1282 Schepeler, 1298 Scepelere, 1306 der Scheffler, 1407 Scheffler BN zu mittelhochdt. scheffelaere, -er "Schäffler, Faßbinder", frühniederhochdt. schefler "Böttcher" oder zu mittelniederdt. schaffenaere, schaffener, mittelniederdt. scheffener "Schaffner, Verwalter", frühniederhochdt. scheffeler "Schaffner" -> Schaffner vergleiche 1489 Scheffler alias Scheffner

4. Scheffler: 1. -> Schäffler 2. Amtsname zu frühniederhochdt. scheffeler "Schaffner" (-> Schaffner) Bekannte NT: Johann Scheffler war der eigentliche Name des geistlichen Dichters Angelus Silesius (17. Jhdt.)
Schäffler: oberdt. BN zu mittelhochdt. scheffelaere "Schäffler, Faßbinder" vergleiche -> Böttcher und Karte auf S. 150 Fridrich Schaeffler wird anno 1381 in München bezeugt.

SCHEIBE

1. Scheibe: häufiger Flurname (mittelhochdt. schibe "Scheibe, Kugel, Walze, Rad") vergleiche Dietrich in der Scheiben/Bayern, e. Wiese in der Schiben/Württemberg, Hainrich aus der Scheiben 1369 Tirol. Dazu ON Scheiben/Böhmen (FN Scheibner) und Scheibau/Schlesien. Vergleiche FN Scheiber (Tirol), Scheibmaier/Bayern, Scheibengruber, Scheibenbauer, Scheibert.

2. Keine Erwähnung

3. Scheib(e) 1322 Scheybe. HN zum ON Scheibe, oder WN zum ÖN Scheibe "rundes, ebenes Flustück" zu mittelhochdt. schibe "Kugel, Scheibe, Kreis, Rad, Walze"

4. Scheib(e) 1. WN zu einem gleich lautendem FN für eine runde Fläche. 2. HN zum ON wie Scheibe (Bayern, Sachsen, Thüringen, Schlesien) Scheiben (Baden-Württemberg, Bayern, Böhmen, Österreich). 3. Berufsübername für verschiedene Berufe vor allem für den Töpfer und den Tischler) oder ÜN zu mittelhochdt. schibe "Kugel, Scheibe, Kreis, Rad, Walze; Töpferscheibe, Glasscheibe; Wachsscheibe; Teller, Platte, Tischplatte". Bekannte NT: Richard Scheibe, dt. Bildhauer (19./20. Jhdt.)

SCHIRRMEISTER

1. Schir(r)macher (oberdt.-schlesisch): Gerät-, Werkzeug-, Geschirrmacher, zu mittelhochdt. schirre (geschirre), vergleiche Schirrenwagen: das Pferd "ausschirren". Hanus Schirremecher 1381 Liegnitz (auch der Historiker Sch., Herausgeber des Liegnitzer Urkundenbuches, stammte aus Liegnitz. Dazu Schirrmeister. Schittenhelm siehe Schütten!

2. Fechtkünstler hießen Fecht(er) ... und nach der Verteidigungstechnik auch Schirmer, Schürmer, Schwermer, Schirmeister (aber Schirrmeister "Verwalter des Geschirrs, der Geräte").

3. Schir(r)meister 1419 Schirmeister. BN zu mittelhochdt. *(ge)schirremseiter "der auf den Gütern die Aufsicht über das Geschirr, das Fahrgerät, innehat" -> Schirrmacher. oder mittelhochdt. schirmmeister "Fechtmeister", frühnordhochdt. Schirmeister "berufsmäßiger Fechter, Fechtlehrer auch Gaukler"

4. Schirrmeister 1. Amtsname zu mittelhochdt. *Geschirremeister für jemanden, der auf den Gütern die Aufsicht über das Gschirr und Fahrgerät hatte. 2. BN zu mittelhochdt. Schirmmeister "Fechtmeister", frühnordhochdt. Schirmeister "berfusmäßiger Fechter, Fechtlehrer, Gaukler".

SCHLEINITZ

1. Keine Erwähnung

2. Keine Erwähnung

3. Keine Erwähnung

4. Schleinitz: HN zu dem gleich lautenden ON (Sachsen, Sachsen-Anhalt, ehemals Posen, Österreich).

SCHMATZ

1. Schmatz, der Schleckerhafte, vergleiche in Zittau 1412 Smaczenteig (Bäckername); Smaczenpir 1380 Mies

2. Keine Erwähnung

3. Keine Erwähnung

4. Keine Erwähnung

SCHMIED

1. Schmidt: Von der Wertschätzung der Schmiedekunst schon in ältester Zeit - sie galt als göttlichen Ursprungs - zeugt z. B. die Wielandsage. Vom Wandalenkönig Geiserich wird berichtet, daß er einen geschickten Schmied zum Grafenrang erhob. Die reiche Gliederung der Schmiedezunft im Mittelalter spiegelt sich in den FN. Kupfer-, Eisen-, Stahl-, Gold-, Silber-, Grot-, Lein-, Hammer-, Hauben-, Helm-, Kessel-, Klingen-, Messer-, Nagel-, Schaar-, Scheer-, Schellen-, Hufschmidt usw. Schmid, Schmitt sind oberdt. Schmitz rheinisch, Schmedt niederdt.; KF Schmedeke, Schmiedel.

2. ... Schmied heißen viele Familien in vielen Regionen, weil der Name aus einem überall verbreiteten Beruf stammt.
Im Reichssteuerregister ... 3. Metallverarbeitung: Schmied 9, ...
Schmied Das Wort Schmied bezeichnete in germanischer Zeit allgemein den Künstler oder Bildner, auch den, der z. B. mit Holz arbeitete, schränkte sich dann aber auf die Metallverarbeitung ein, einer der wenigen, auch in der Agrargesellschaft unentbehrlichen Spezialberufe. Schmied und Schmiede werden erst seit Ende des Mittelalters mit langem i ausgesprochen (neuhochdt. Dehnung). Die meisten FN bewahren die Worte in ihrer alten kurzen Aussprache. ... Mit der Ausdifferenzierung der Gewerbe in den Städten des späten Mittelalters wuchs die Vielfalt der Berufsbezeichnungen. Bis 1400 finden sich in Nürnberg allein in der Metallbranche 59 dt. Bezeichnungen, darunter 21 Zusammensetzungen mit -schmid, während gleichzeitg im ländlichen Bereich wie Ansbach oder Bayreuth nur 6 bzw. 3 davon belegt sind. Die Häufigkeit des Berufs- und der entsprechenden Bei- bzw. FN zwang darüber hinaus noch zu weiteren Unterscheidungen, etwa nach der Lage der Werkstatt, dem RN des Schmiedes usw. ... Länge und Kürze lassen sich oft nebeneinander im Namen beobachten, wenn auch ihre landwirtschaftliche Verbreitung nicht so deutlich faßbar ist wie im Falle Kohler/Koller: Beispiel ... Schmied/Schmidt ... Humangenetik In einer Untersuchung (1980) wurden Größe und Gewicht von je 110 Männern namens Schmidt und Schneider verglichen. Die Schmidt waren im Durchschnitt 2,4 kg schwerer und 0,7 cam größer als die Schneider. Um die Körpermasse zu ermitteln, wurde Gewicht durch Größe dividiert. Mit dem Durchschnitt 0,436 erwiesen sich die Schmidt erheblich stämmiger als die Schneider (0,420). Der Grund für diese signifikanten Unterschiede liegt darin, daß in historischen Zeiten unterschiedliche körperliche Eignung für die betreffenden Berufe, aus denen dann die FN hervorgingen, erforderlich war. Besonders die schwere Arbeit des Schmiedes setzte einen kräftigen Körperbau voraus, wogegen für das Schneiderhandwerk, man denke nur an die Märchenfigur des tapferen Schneiderleins, auch schmächtigere Menschen geeignet waren ...

3. Schmied(t), Schmid(t), Schmit(t), Schmiet(h), Smidt 1306 der Smid, 1491 Schmit BN zu mittelhochdt. smit, mittelniederdt. smit, smet "Metallarbeiter, Schmied" ...

4. Schmidt BN zu mittelhochdt. smit, mittelniederdt. smit, smet "Schmied". Diese Form ist zurzeit der zweithäufigste FN in Dt. Der FN Schmidt ist deshalb so häufig, weil das Gewerbe auch auf dem Land in kleinen Orten betrieben wurde. ... Bekannte NT: Karl Schmidt-Rottluff, dt. Maler und Grafiker (19./20.Jhdt.), Theo Schmidt, dt. Schriftsteller (20. Jhdt.), Helmut Schmidt, dt. Politiker (20./21. Jhdt.)

SCHNEIDER

1. Schneider, Schneiders (rheinisch), Schnieder(s) niederdt.-friesisch, Schnier(s) niederdt. friesisch, Schneidereit (ostpreußisch-litauisch); lateinisch sartorius. Siehe auch niederdt. Schröder/Älter ist Näther! Näheres (kulturgeschichtlich: Schlesisches Namenbuch S. 115)!

2. Hauptgruppen Im Reichssteuerregister ... 6. Textil- und Pelzgewerbe: Schneider 9 ... Schröter, Schröder (gekürzt Schröer), Schrader "Schneider" ... Humanistennnamen Durch die Hochschätzung der klassischen Sprachen im Humanismus kam von Italien her im 15. Jhdt. in gebildeten Kreisen die Mode auf, zu lateinisieren oder zu gräzisieren ... Schneider -> Sartorius

3. Schneider, rheinisch-niederdt. Schneiders: 1339 Snyder, 1478 Schneider BN zu mittelhochdt. snidaere, -er "Schneider, Schnitter, Schnitzer" (vergleiche latin 1299 sartor - 1351 textor)/Schneidereit: 1710 Schneiderait. Lit. patronymische Form zu Schneider.

4. Schneider: BN zu mittelhochdt. snidaere "Schneider". Gegenwärtig nimmt Schneider die dritte Stelle in der Häufigkeitsrangfolgeder dt. FN ein. Ursprünglich besorgte der Tuchhändler beim Verkauf den Zuschnitt des Gewandes. Die Näharbeit wurde vom Näther (-> Nather) übernommen oder im eigenen Haushalt ausgeführt. Mit der Verfeinerung der Kleidermoden entwickelte sich der Beruf des Schneiders, der für das Zuschneiden und Nähen der Kleidung zuständig war. Der Beruf war allgemein verbreitet, blühte aber vor allem in den großen mittelalterlichen Städten. So war z. B. im spätmittelalterlichen Frankfurt der Schneiderberuf das am stärksten vertretene Gewerbe. Im größten Teil Brandenburgs, in Schleswig-Holstein, in Niedersachsen nördlich von Hannover und im anschließenden Teil Westfalens überwiegt Schröder, die Variante Schrader begegnet vorallem im Raum Hannover, Braunschweig, Magdeburg, Celle im übrigen dt. Sprachgebiet ist Schneider vorherrschend. Vergleiche Karte auf Seite 594. Ein früher Beleg stammt aus Salzburg: Rüdel der snidoer (anno 1281). Bekannte NT: Romy Schneider (eigentlich Rosemarie Albach-Retty), dt. Schauspielerin (20. Jhdt.)

SCHÖNBERG

1. Keine Erwähnung

2. Keine Erwähnung

3. Keine Erwähnung

4. Keine Erwähnung

SCHÖNE

1. Schön(e), Schön(e)mann, nebst oberdt. Schönle(in), niederdt. Schöneke, auch in zahlreichen Verbindungen, meist (mittelhochdt.) nicht nur "von schöner Erscheinung", sondern auch "fein, sittig, freundlich" ...

2. Aus ÜN ... Schöne ... Doch werden durchweg auch positive Normabweichungen bekannt: ... Schön(e), Schönemann, Schönherr ...

3. Schön(e), Schoen(e) 1265 Schone, 1477 Schöne ÜN zu mittelhochdt. schoen(e), mittelniederdt. schön(e) "schön, herrlich, glänzend, hell, weiß, fein" oder HN zum ON Schöna, Schönau/ ...

4. Schöne: 1. -> Schön 2. HN zu ON wie Schöna (Bayern, Sachsen, Thüringen), Schönau (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, ehemals Brandenburg/jetzt Polen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Sachsen, Thüringen, Baden-Württemberg, Bayern, Schlesien, bei Danzig, Ostpreußen, Österreich, Schweiz)
Schön: ÜN zu mittelhochdt. schoene, mitteldt. schön(e), mittelniederdt. schöne "schön, herrlich, glänzend, hell, weiß, fein" Ulrich der Schön Kramer ist anno 1377 in München bezeugt. Bekannte NT: Helmut Schön, dt. Fußballtrainer (20. Jhdt.)

SCHÖNFELD

1. Keine Erwähnung

2. Keine Erwähnung

3. Keine Erwähnung

4. Schönfeld(er), Schönfeldt: HN zu dem ON Schönfeld (Mecklenburg-Vorpommern, ehemals Pommern/jetzt Polen, Brandenburg, ehemals Brandenburg/jetzt Polen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Schlesien, bei Danzig, Ostpreußen, Österreich) Schönfelde (Brandeburg, ehemals Brandenburg/jetzt Polen, ehemals Pommern/jetzt Polen, Ostpreußen) vergleiche auch -> Schönfeld(t) Bekannter NT: Johann Heinrich Schönfeld, dt. Maler und Radierer (17. Jhdt.)

SCHÖNFELDER

1. Keine Erwähnung

2. Keine Erwähnung

3. Keine Erwähnung

4. Schönfeld(er), Schönfeldt: HN zu dem ON Schönfeld (Mecklenburg-Vorpommern, ehemals Pommern/jetzt Polen, Brandenburg, ehemals Brandenburg/jetzt Polen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Schlesien, bei Danzig, Ostpreußen, Österreich) Schönfelde (Brandeburg, ehemals Brandenburg/jetzt Polen, ehemals Pommern/jetzt Polen, Ostpreußen) vergleiche auch -> Schönfeld(t) Bekannter NT: Johann Heinrich Schönfeld, dt. Maler und Radierer (17. Jhdt.)

SCHREIBER

1. Schreiber (Schreber, sächsisch) Schriever, Schriefer (niederdt.) mittelhochdt. schrîeber, des Schreibens kundiger Mann im Dienste geistlicher und weltlicher Herren, Hofschreiber, Stadtschreiber, Landschreiber, Kanzel- (Kanzlei-) Schreiber, schließlich auch Rechnungsführer der Großkaufleute und wohlhabenderen Einzelgewerbe, z. B. Reichkrämer in Breslau (Kramschriber); Näheres im Schlesischen Namenbuch, S. 116. Die Form Schreib (oberdt.) beruht auf mittelhochdt. schrîbe (lateinisch scrîba).

2. Reichssteuerregister ... 8. Dienstleistungen ... Schreiber 3 ... Im Polnischen erscheint Schreiber als Szraiber

3. Schreiber, niederdt. Schriefer, Schriever, Schriewer: 1266 Scrivere, 1352 Schrieber, 1400 Schreiber BN zu mittelhochdt. schribaere, schriber, mittelniededt. schriver(e) "Schreiber"

4. Amts- und BN zu mittelhochdt. schribaere "Schreiber". Seit dem 13. Jhdt. begegnet uns der Beruf des Schreibers in den Städten. Zuvor war das Schreiben vor allem eine von Mönchen in den Klöstern ausgeübte Tätigkeit. In den großen mittelalterlichen Städten gab es selbständige Schreiber sowie Schreiber im Dienste der Stadt, einer Zunft, eines Großkaufmannes oder Patriziers. Heinrich Schreiber ist anno 1287 in Regensburg bezeugt.

SCHUBERT

1. Schubert (Sachsen, Schlesien, Österreich): im ostmitteldt. Raum wurde mittelhochdt. schuochwürchte, - worchte "Schuhmacher" (eigentlich "-wirker") zu schuwort, schuwert (schubort, schubert); in Liegnitz z. B. Hs. Vieczigmark schuworcht 1361, Heynman der schuwert 1417, Matis schuwert 1451, in Glatz 1415 Close Schubert, in Dux 1390 Waczlab Schubort. Jünger ist die Schreibung Schubart (16. Jhdt.) vergleiche Seifert: Seifarth.

2. Schuster ... In FN ist er aber in vielfacher Form erhalten, wobei Formen mit -ch- wie Schuchert westmitteldt., mit -b- wie Schubert ost(mittel)dt. besonders häufig sind ...

3. Schubert, Schubar(d)t, Schbarth, Schbach, Schuhbert, Schuberth, hessisch-thüringisch Schuchardt, Schuchert, Schuhardt, Schuchter, Schurich(t), Schurig(t): 1266 de scoworchte, Scowerchten, 1314 der Shuwort, 1388 Schuchbreth, 1389 Schuburt, 1404 Schuworcht, - Schuwart -, Schubort, 1409 Schuchter, 1415 Schubert, 1479 Schuricht, 1517 Schochart, 1518 Schubart, 1577 Schuward, 1689 Schubert. BN zu mittelhochdt. schuo(ch)würhte, -worhte, würke, mittelniederdt. schowerchte, -werte, -wart "Schuhmacher"

4. Schubert: dieser BN zu mittelhochdt. schuochwührte, schuochwohrte, Schuchwarte "Schuhmacher" nimmt in Dt. die 54. Stelle in der Häufigkeitsrangfolge ein. Am häufigsten ist er im ostmitteldt. Bereich; in Chemnitz steht er an 6., in Zwickau an 8. Stelle. Bekannte NT: Franz Schubert, österreichischer Komponist (18./19. Jhdt.)

SCHÜRER

1. Schürer (oberdt.-alemannisch) siehe Schurer, Scheuermann
Scheuer(mann): oberdt. in der Scheuer (Scheune) beschäftigt bzw. bei ihr wohnend (Sigebot zer Schüren 1297 Straßburg), norddt. Scheunemann (niederdt. Schünemann); auch Scheuerle (Merk Scheuerlin, Bauer, 1319 bei Überl.). Cunrat Schürmann 1272 bei Lörrach. Scheuermaier und Scheurer (alemannisch Schürer) meint den Verwalter der Scheuer (mit den bäuerlichen Abgaben) Vergleiche bairisch Stadler!

2. ... Ebenso spiegeln sich die alten Dialektbezeichnungen für Scheune, Kornspeicher in ON wie Scheuern, Schüren, Stadelhofen und entsprechende FN ... bei Scheurer, Schürer darüber hinaus noch eventuelle Herkunft aus Orten namens Scheuern und Schüren ...

3. Schürer 12. Jhdt. Schiurer BN zu mittelniederdt. schurer "Putzer, Schwertfeger", später: "Schmelzer in einer Schmelzhütte", zu mittelhochdt. schürn "antreiben, reizen; entzünden, das Feuer unterhalten, schüren" oder ÜN für einen, der Streit entfacht, oder WN für einen, der bei der Scheune wohnt -> Scheuermann.

4. Schürer: 1. BN zu mittelhochdt. schürn "entzünden, das Feuer unterhalten" für einen Heizer. 2. Niederdt. BN zu mittelniederdt. schurer "Schwertfeger, später Schmelzer in der Glashütte". 3. WN bzw. BN auf -er zu mittelhochdt. schiure, schüre "Scheuer, Scheune" für jemanden, der an der Scheune wohnte oder dort arbeitete.

SCHULDES

1. Keine Erwähnung

2. Keine Erwähnung

3. Schultheiß, Schultheis(s), Schultheß, Schul(t)z, Schul(t)ze, Schol(t)z, Schol(t)ze, niederdt. SCholtes, Schultes, Schulteß, Schuldes, Schuld(t), Schulte, patronymisch Schulten, Scholt(e): 1180 Schulthetus, 1249 Sculte, 1259 Schultheiß, 1300 Schulcz, 1368 Schultesse, 1371 Scolcz, 1392 Scholteis. BN zu mittelhochdt. Schultheize, mittelniederdt. schulthete, schulte spätmittelhochdt. schultz, frühniederhochdt. schultes "Schuldheiss, der Leistungen oder Verpflichtungen befiehlt"/Schultka, Schultke: 1359 Schultke, 1605 Schuldtka BN zu untersorbisch, obersorbisch solta, untersorbisch auch sulta "Schulze, Dorfrichter"

4. Keine Erwähnung

SEIFERT

1. Seifert, Seiffert, Seyfarth u. ä.: oberdt.-ostmitteldt.-schlesisch für ursprünglich Seifrid = Sîfrit "Siegfried"; mit ostfränkischer Rundung Seuffert. Vergleiche den "hürnen Seyfrid, Seufrid" (16. Jhdt.) Die Häufigkeit auch der KF Seidel spiegelt die Beliebtheit des Nibelungenhelden noch um 1400 lebendig wieder; auch im ON Seifersdorf: Sifridisdorf 1280 (Schlesien, Sachsen) Seiffrit Tritthalbe 1328 Schweidnitz neben Syffert schultheiss 1319 ebenda; Syffart Peczschen 1470 Lübben; h. Seyffarth 1547 Liegnitz

2. FN mit/ohne Diphtongierung ... Seif(f)ert(h) ... RN Siegfried mittelhochdt. Sîvrit

3. Seifried, Seifert(h), Seiffert(h), Seifart(h), Seiffart(h), Seifardt, Seyfart(h), Seyffart(h), Seyfahrt, Seyfert(h), Seyffert(h), Seifhard, 834 Sigifrid, 1308 Sifird(i), 1381 Seyfried, 1471 Seifart, 1487 Seiffart. RN althochdt. sigu + fridu "Sieg" + "Friede, Schutz"

4. Seifarth, Seifert(h), Seiffert: durch r-Umsprung aus -> Seifried entstandener FN
Seifried: aus einer jüngeren Form von -> Siegfried entstandener FN. Haus Seifried ist anno 1370 in Nürnberg bezeugt.

SIEGEL

1. Sieg(e)l, Sigl einst beliebte KF zu Sieghard (Bayern oft: heute auch Siegert!), auch zu anderen Sieg-Namen wie Siegmund, Siegward. Sigel Sparwenzagel ("Sperlingsschwanz") 1274 Worms, Siegel (Sigismund) Botteling 1412 Glatz, Sigel (Sifrit) Houbet, Ritter 1237/43 Pfalz. Erweitert Siegelmann: Sigelmannus Guztrammi (Ratsherr) 1300 Speyer, Sigel Purgkhart 1502 Tirol

2. Keine Erwähnung

3. Sieg(e)l 1244/58 Sigel KF zu RN auf althochdt. sigu "Sieg" mit l-Suffix oder ÜN zu mittelhochdt. Sigel "Siegel, Stempel" bzw. zu mittelhochdt. segel, sigel frühniederhochdt. sigel "Segel"

4. Siegel: Aus einer mit l-Suffix gebildeten Koseform von RN die das Namenwort Sigu enthalten (z. B. -> Siegfried, Sieghar[d]t), entstandener FN 2. Berufs-ÜN zu mittelhochdt. siegel "Siegel, Stempel" für den Siegelhersteller oder für den Siegler von Urkunden, Waren usw.

SIEGERT

1. Siegert (Bayern oft) = Sieghart (Sieghards =: Siegersdorf): Sighart Bavarus 12. Jhdt., Sighart Sentlinger 1295 München

2. Keine Erwähnung

3. Siegert, Sieghardt, Sickert, 819 Sigihard. 1388 Sighart, 1504 Sigerdes RN althochdt. sigu + hart, "Sieg" + "hart, streng".

4. Siegert: aus einer jüngeren Form von -> Sieghar(d)t hervorgegangener FN.
Sieghar(d)t: aus dem gleich lautenden dt. RN (sigu + harti) entstandener FN. Aus jüngeren Formen sind u. a. die FN Sickert, Siegert hervorgegangen. Aus Kurz- und Koseformen entstandene FN wie Sieg, Sieg(e)l, Siegle, Sick, Sigg können zu Sieghar(d)t oder einem anderen mit dem Namenwort sigu gebräuchlichen RN gehören.

SPECK

1. Speck, Speckle meint den Speckesser (niederdt. Speckäter) bzw. den Speckschneider (specsnider 1290 Hamburg), also Berufs-ÜN; vielleicht für Specketer auch Speckter (bekannt durch den Hamburger Zeichner Otto Speck) Dazu Joh. Spechals 1341 Lübeck, Ulr. Spoeckbraden (Ritter) 1342 Mainz ...

2. Keine Erwähnung

3. Speck 1334 Speck. ÜN zu mittelhochdt. spec für "Speck" den Fleischer, Speckliebhaberm Wohlgenährten; auch HN zum ON Speck, Spöck und WN zu mittelhochdt. specke, spicke "Knüppelbrücke, -damm"; vereinzelt Hausname

4. Speck: 1. Berufs-ÜN zu mittelhochdt. spec, mittelniederdt. spek "Speck" für einen Fleischer. 2. ÜN für jemanden, einen beleibten Menschen oder auch für jemanden, der gerne Speck aß. 3. WN zu mittelhochdt. specke, mittelniederdt. specke "Knüppelbrücke, -damm" 4. HN zu den ON Speck (Mecklenburg-Vorpommern, ehemals Pommern/jetzt Polen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern), Specke (Bayern), Specken (Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen), Spöck (Baden-Württemberg, Bayern) Mette Speke ist anno 1383 in Coesfeld belegt.

STEINER

1. Steiner (oberdt.-schlesisch oft) sekundär Steinert: zu den häufigen ON (ÖN) Stein, Steine, Steinau. Vergleiche in Breslau 1354/69: Hannos von der Stynow (-> Stynower), in Glatz 1366/71 Hennel Steyner (Stynower)

2. ... Im Alpenraum sind z. B. FN reich vertreten, die mit Bergen, Felsen und Steinen zusammenhängen: ... Steiner ...

3. Steiner 1254 Steiner, 1492 Steyner. BN zu mittelhochdt. steinen "mit Steinen, besonders Edelsteinen versetzen, besetzen; Markstein setzen; abgrenzen, steinigen" oder HN zum ON Stein oder WN zum ÖN Stein oder KF zu RN auf althochdt. stein- "Stein".

4. Steiner: 1. Ableitung auf -er von -> Stein. 2. Berufs-ÜN zu mittelhochdt. steinen "mit Steinen, besonders Edelsteinen, versehen, besetzen; Markstein setzen, mit Marksteinen versehen, abgrenzen" für einen Goldschmied, Straßenpflasterer oder Feldmesser. 3. Vereinzelt aus dem alten dt. RN Steinher (stein + heri) entstandener FN. Einen WN trägt Hermannus senior (der Ältere) Steiner (Nürnberg 1258-1335), der im gleichen Zeitraum auch als Hermannus de lapide (vom Stein) bezeugt ist. Bekannte NT: Rudolf Steiner, Philosoph, Pädagoge und Naturwissenschaftler, Begründer der Antrosophie (19./20. Jhdt.)

STRECHEL

1. Keine Erwähnung

2. Keine Erwähnung

3. Keine Erwähnung

4. Keine Erwähnung

 
NAMEN
 
 
 
 
 
 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

© by René Gränz Stand: 01.03.2006