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ÜBEL (UEBEL) 1. Keine Erwähnung 2. ÜN nach der Wesensart ... U(e)bel(e) ... 3. Uebel 1266 Ovil, 1293 Übel. ÜN zu mittelhochdt. übel(e) "böse, boshafter Art" 4. Uebel: ÜN zu mittelhochdt. übel(e) "übel, böse, bösartig, boshaft, grimmig, schlecht". In Nürnberg ist Albrecht Übel anno 1302 - 1315 belegt. UHLIG 1. Uhlig, Uhlich (Sachsen oft) = Ulrich, wie Heinich für Heinrich. Ulich von Czeschau 1381 bei Soru, Caspar Ulich 1559 Görlitz 2. Keine Erwähnung 3. Uhle, Uhl(e)mann,
Uhlich, Uhlig, Uhlisch, Uhlrich -> Ulrich 4. Uhlich, Uhlig: auf einer ostmitteldt. durch -ing-Suffix erweiterte KF von -> Ulrich zurückgehende FN (im Raum Chemnitz liegt Uhlig an 5. Stelle in der Ranghäufigkeit). Hans Ulich ist anno 1547 in Dahlen (Sachsen), Caspar Ulich tischler anno 1559 in Görlitz bezeugt. ULMANN 1. Ul(l)rich, Ullrich, KF Ullmann, Uhlmann: oberdt.-schlesisch-sächsisch oft, ist der altdt. Personenname uodal-rich (odal-rik): ôd(al) = "Erbgut" rich "mächtig, Herrscher"; die Beliebheit im Mittelalter ist bedingt durch den heiligen Ulrich, Bischof von Augsburg (Sankt Ulrich: niederdt. sente Olrik, Odelrik, siehe FN Ohlerich) Vergleiche ulman wayner 1372 Glatz. Weiteres: Bahlow, Unsere Vornamen, S. 99 2. FN auf -mann ... oder KF angehängt (Ullmann zu Ulrich) ... 3. U(l)lmann,
Ullrich -> Ulrich 4. Ullmann: auf eine mit dem Suffix -mann gebildete Koseform von -> Ulrich zurückgehender FN URBAN 1. Der heilige Urban (Märtyrer um 230) gilt als Patron der Winzer; lateinisch urbanus "städtisch, gebildet", Gegensatz rusticanus "bäurisch". Mehrfach auch Papstname. Um 1400/1500 besonders ostdt.-schlesisch (Urban, orban Küsener 1358, Breslau, Urban Göbel 1451 Liegnitz) daher auch in slawischen Formen: Urbanek, Urbanke, Urbaniak, Urbasch, Urbisch, Urbich(t), lit. Urbat, Urbschat; wendisch Hur-, Horban, Horbasch, Hurbank, Jur-, Jorband, Jorbahn. Auch Urban (Sachsen, Schlesien) zeigt slawischen Suffix: -ak, -ach, vergleiche Liebach, -ack; zu Urbich (auch ON bei Erfurt) vergleiche Fabisch (Fabian). Auch Turban (=St. Urban) siehe Durban! 2. Lateinische Namen ... Urbanus "aus der Stadt". 3. Urban 1345 Urban(es), 1455 Vrban, RN Urban lateinisch "Städter"/slawisch Urbane(c)k: 1464 Urbanek/Urbani(a)k: 1622 Urbanik, 1786 Urbaniak. Polnische oder tschechische KF von Vor/Urbanski, Urbansky. 1398 Urbanski. Ableitung wie vor oder HN zum ON Urbanice. 4. Urban aus dem gleich lautenden RN lateinischen Ursprungs, der auf einen römischen Beinamen (lateinisch urbanus "zur Stadt 'Rom' gehörend; fein gebildet; weltmännisch; Städter)zurückgeht, entstandener FN. Den Namen Urban(us) trugen mehrere Päpste. Für die ausbildung des Namens im Mittelalter war vor allem die Verehrung des heiligen Papstes Urban I. (3. Jhdt) entscheidend, der besonders in Süddt. und Tirol als Patron des Weinbaus bekannt ist. Als Varianten von Urban begegnen uns u. a. die FN Urbahn, Orb(h)n, Orben. Bei dem FN Urbani handelt es sich um eine patronymische Bildung im Genitiv zu der lateinischen Form Urbanus. Für die FN Bohn(e), Bohnen, Bohnke, Bohning kommt z. T. auch eine Ableitung von Urban in Frage. Aus slawischen Ableitungen von Urban sind die FN wie Urbane(c)k, Urbaniak, Urbanik, Urbanski entstanden.
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by René Gränz Stand: 01.09.2005 |