13. Dresdner Residenztreff, 08.09.2012

Mit einer bisherigen Rekordbeteiligung von 30 Teilnehmern begann der Ganztages-Residenztreff. Als erster Taungsordnungspunkt war die Führung durch das Militärhistorische Museum Dresden vorgesehen, welches nach einer kompletten Neugestaltung seit 2011 der Öffentlichkeit wieder zugängig ist. Alsarchtektonisches Merkmal mit dem Libeskind-Keil, spiegelt sich eine außergewöhnliche Architektur aucb im Innern des Objektes und bei der Gestaltung der Ausstellung wider. Von der künstlerisch gestalteten Eingangssituation bis hin zum beeindruckenden Blick über Dresden, die Ausstellung kann sicherlich nicht in ein bis zwei Stunden erschlossen werden. So wurde den Anwesenden ein Überblick gegeben. Neugierig gemacht, auf einen weiteren Besuch.

Die erste Etappe wurde anschließend im Restaurant "Zeitlos" bei einem frischem Mittagessen ausgewertet.

Der Nachmittag war dann den Vorträgen zum Thema Militärische Spuren in Dresden vorbehalten. Ein Ortswechsel in die Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek, die uns freundlicherweise hierzu Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hatte, brachte auch die Möglichkeit, eigene Recherchen vor Ort durchzuführen.

Andrea Tonert, Referentin im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden, führte einiges zur Geschichte des Staatsarchives und der dortigen Überlieferung zur Militärgeschichte aus. Hier einige Beispiele:

• Bestand 11241, Musterungslisten
• Bestand 11242, Monatsverpflegungslisten
• Bestand 13490, Nationallisten, Musterung der 20-Jährigen
• Bestand 11239, Konduitenlisten (Offiziersbeurteilungen)
• Bestand 11244, Verschollenenlisten 1812/1813, Verlustlisten 1870/1871
• Bestand 11243, Totenlisten
• Bestand 11310, Soldatenknabenerziehungsanstalt (1811-1873)
• Bestand 12050, Militärkirchgemeinde 1884-1920
• Bestand 11371, Genealogische Sammlung

Neben den genannten Beispielen, sind immer die Einleitungen zu den Findbüchern, auch online, zu beachten. Truppen- und Kriegsstammrollen zählen zu den Verlusten im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden. Für weitere Anfragen zu Spezialfällen stehen die Mitarbeiten im Archiv gern zur Verfügung.

Neben den Beständen wurde auch auf folgende Literatur hingewiesen, die teilweise zu den Standardwerken gehören:

• Stefan Kroll, Soldaten im 18. Jahrhundert zwischen Friedensalltag und Kriegserfahrung. Lebenswelten und Kultur in der kursächsischen Armee 1728-1796 (Krieg in der Geschichte 26), Paderborn, München 2006 [u.a. Heiraten und deren Reglementierung, Soldatenfrauen und –kinder, Garnisondienst, Einquartierungen, Strafpraxis, Kriegsalltag, Kriegsgefangenschaft, Verwundungen, Desertionen]
• Nachschlagewerke Offiziere
• Heinrich August Verlohren, Stammregister und Chronik der kur- und königlich sächsischen Armee von 1670 bis zum Beginn des 20. Jh., Leipzig 1910
• Friedrich August von Göphardt, Alphabetisches Verzeichniß der sächsischen Offiziere 1622-1815, Dresden 1885, Manuskript (Abschrift)
• Ranglisten 1778-1913 (Geschichte und gegenwärtiger Zustand der kursächsischen Armee 1778-1802; Stamm- und Rangliste der kursächsischen königlichen Armee, Dresden 1803-1849; Rangliste der königlichen sächsischen Armee, Dresden 1850 – 1913)
• Ehrenrangliste des ehemaligen Deutschen Heeres aufgrund der Ranglisten von 1914 mit den inzwischen eingetretenen Veränderungen hg. vom Deutschen Offzier-Bund, Berlin 1926
• Militärkirchenbücher
• Wolfgang Eger, Verzeichnis der Militärkirchenbücher in der Bundesrepublik Deutschland (neue Bundesländer – Römisch-Katholische Kirche) (Veröffentlichungen der Arbeitsgemeinschaft der Archive und Bibliotheken in der evangelischen Kirche 22), Neustadt an der Aisch 1996
• Wolfgang Eger, Verzeichnis der Militärkirchenbücher in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Stand vom 30. September 1990 (Veröffentlichungen der Arbeitsgemeinschaft der Archive und Bibliotheken in der evangelischen Kirche 18), Neustadt an der Aisch 1993

Nach einer lebhaften Diskussion stelle Thomas von Ryssel den militärischen Zweig seiner Ryssel-Vorfahren anhand praktischer Beispiele im jeweils geschichtlichen Kontext vor. Den Vortrag können Sie hier ... herunterladen.

Da die Vorstellung des Arbeitskreises Militärgeschichte aus Termingründen leider ausfallen musste, war es Andreas Löser vorbehalten, mit seinem Vortrag "Ein Genealoge zieht in den Krieg" einen interessanten Schlusspunkt unter die Vorträge zu setzen. Lebhaft und mit vielen Beispielen belegt schilderte er in seinen Vortrag, wie die vorangegangen Hinweise aus dem Sächsischen Staatsarchiv Dresden auch in praktische genealogische Arbeit einfließen können. Der Vortrag kann hier ... herunterladen werden.

Nach diesen vielen interessanten Hinweisen klang dann die Tagesexkursion "Auf militärischen Spuren durch Dresden" mit einem herrlichen Blick über Dresden aus. Im Restaurant "Dresdner Aussicht" konnte nicht nur ein herrlicher Abend genossen werden, auch die Gespräche untereinander zu den verschiedensten Themen der Heimat- und Familienforschung kamen nochmals in Gang.

Die bildlichen Impressionen finden Sie hier ...

Die Einladung ist hier ... zu finden.